August
Der August begann so richtig schön sonnig. Das honorierten unsere Tomaten am 3.8. mit den ersten roten Früchten, die wir gleich im Garten zu einem lecker Salat weiterverarbeiteten. Frischer geht es wirklich nicht mehr.
Bevor es dann am 10.8. in den Urlaub gehen sollte, gab es das Wochenende davor natürlich noch mal einen Großeinsatz im Garten. Bei dem ernteten wir unter anderem unsere Kartoffeln komplett ab. Wir förderten eine recht stattliche Menge zu Tage und waren entsprechend sehr zufrieden. 2016 werden wir ganz gewiss wieder Abern – wie man hier in der Oberlausitz die Erdäpfel auch nennt – anbauen. Ob es wieder die Sorte Acapella wird, entscheiden wir wohl spontan.
Unseren Urlaub in Quedlinburg genossen wir dann trotz heißen Temperaturen sehr. Nach unserer Rückkehr bot unser Garten ein äußerst zwiespältiges Bild. Auf der einen Seite legten Herbst-Sonnenbraut (Helenium autumnale) oder auch die Giftbeere (Nicandra physalodes) in unserer Abwesenheit wahnsinnig zu, auf der anderen Seite ist die anhaltende Hitze zum Beispiel unseren Stangenbohnen absolut nicht bekommen,
Apropos Herbst-Sonnenbraut: Hier herrschte auch im August noch einige Unklarheit. Dank den Pflanzschildchen, die entweder falsch an den Töpfen angebracht oder von uns vertauscht wurden, verwechselten wir schon bei der Pflanzung im Herbst 2014 eben jene spät blühende Prachtstaude mit der im Frühjahr blühenden Sonnenbraut (Helenium hoopesii). Das letztgenannte Staude in diesem Jahr überhaupt nicht geblüht hat, erleichterte uns die Bestimmung im Frühjahr natürlich auch nicht gerade.
September
Mancher Jahre verabschiedet sich der Sommer ja eher schleichend. Nicht so 2015: Nachdem es bis Ende August noch so richtig schön warm war, zogen am 2.9. plötzlich dunkle Wolken – einhergehend mit einem kräftigen Gewitter, Wind und Graupel – auf. Und genau damit endete der Sommer 2015 ganz abrupt.
Was eigentlich nur als einfacher Heckenschnitt geplant war, entwickelte sich ab 5.9. zu unserem letzten Großprojekt in 2015. Statt einfach nur eine stattliche Fichtenhecke an der Grenze zum Nachbargarten zu stutzen, erschufen wir direkt einen neuen Gartenraum: den Miniwald.
Am 12.9. machten wir unseren Pool winterfest, am 28.9. brachten wir unsere Wintersteckzwiebeln in die Erde und schon am 30.9. hatten wir es in diesem Jahr mit dem ersten Bodenfrost zu tun. Wir begannen daraufhin direkt damit, unzählige Frühblüher-Zwiebeln im Garten und in kleinen Töpfen zu verteilen. Das beschäftigte und gute zwei Wochen.
Oktober
Der Oktober war in diesem Jahr nicht unbedingt das, was man hätte “golden” nennen können. Am 10. Oktober gab es dann kaum mehr eine Perspektive auf Sonne und wärmere Temperaturen. Wir räumten also unser Zelt aus. Die Tomaten konnten daheim ausreifen, Paprika und Chili stellten wir in Kübeln in den Schuppen. Wir erhofften uns da drin ein gewächshausähnliches Klima. Paprika reifen leider nicht von allein sondern nur an der Pflanze nach. Das Unterfangen war sogar von Erfolg gekrönt – noch bis 16.11. ernteten wir im Schuppen unseren gereiften Paprika.
Seit dem 19.10. haben wir unsere Vogelfutterstelle wieder am Rankgerüst neben dem Rondell in Betrieb und unsere Zufütterung am 23.11. sogar noch durch ein zweites Futterhäuschen am Schuppen aufgestockt. Vor allem Blaumeisen (Cyanistes caeruleus), Kohlmeisen (Parus major) und Feldsperlinge (Passer montanus) beehren uns seither immer häufiger.
Zumindest das Monateende stimmte uns doch noch einmal versöhnlich. Wir nutzen das sonnige und mit 16°C milde Wetter am 31.10. direkt zum Abgrillen.
November
Direkt am 1.11. widmeten wir uns das letzte mal in diesem Jahr unserem Acker. Wir ernteten die letzten Rote Bete (werden wir 2016 auch wieder anbauen) und gruben den Acker um.
Am 21.11. bekamen dann unsere frostempindlicheren Pflanzen wie Bauernhortensie, Hibiskus oder Azalee ihren Winterschutz. Gerade rechtzeitig denn am 22.11. fiel der erste Schnee in diesem Jahr.
Allgemein sagte man übrigens, dass 2015 ein recht trockenes Jahr sei – allerdings hat der November zumindest den Niederschlags-Jahresdurchschnitt wieder auf einen normalen Wert gebracht. Der Monat war echt total verregnet.
Dezember
Der Garten liegt schon Anfang des Monats ruhig da. Zu tun gibt es nichts, nichts erinnert an die Blütenpracht des Frühlings oder Sommers. Allein ein einsamer Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) trotzt der Kälte und zeigt schöne, gelbe Blüten. Ein kleiner Nachzügler der Herbst-Sonnenbraut (Helenium autumnale) hält auch noch tapfer durch. Die Lenzrose (Helleborus orientalis) löst sie ab Mitte Dezember dann ab. Der Monat ist generell sehr mild. So mild, dass Schneeglöckchen (Galanthus), Krokusse (Crocus) und sogar Narzissen (Narcissus) schon neugierig aus der Erde schauen. Erst zu Silvester deutet sich langsam eine kleine Kaltfront an.
Und so klingt das Jahr langsam aus. Für uns war es ein schönes und auch lehrreiches Gartenjahr. Das zweite Jahr, in dem wir unseren Garten von Januar bis Dezember genießen konnten. Das erste Jahr, in dem wir alles, was über die Monate passiert ist, niedergeschrieben haben. Wir sind sehr gespannt auf das neue Jahr – schließlich haben wir dann die Möglichkeit, Blühzeiten, Ernteerträge und überhaupt sämtliche Wetterdaten mit 2015 zu vergleichen.