Der Herbst ist da. Daran gibt es jetzt definitiv nichts mehr zu rütteln. Für uns ändert sich damit – was den Garten angeht – so einiges. Waren wir von Juni bis Ende August definitiv jeden Tag im Garten, konzentrieren wir uns nunmehr auf geballte längere Einsätze an freien Tagen. Eigentlich nur logisch. Die Tage werden immer kürzer. Konnten wir im Sommer selbst wochentags noch bis teilweise 21 Uhr im Garten arbeiten, wird es derzeit so gegen 18 Uhr recht kühl und eine Stunde später schon dunkel. Darum hat es derzeit natürlich wenig Sinn, nach der Arbeit um 17 Uhr in den Garten zu fahren um da noch ordentlich ranzuklotzen.
Das müssen wir grundsätzlich auch nicht mehr. Klar hatten wir im in diesem Jahr recht heißen und trockenem Sommer täglich unser Gemüse auf dem Acker, die Stauden in unseren Blumenbeeten und all die Kübel und Kästen täglich zu gießen. Aber auf dem Acker ist mittlerweile die letzte Zucchinipflanze entfernt worden, die Radieschen, Buschbohnen und Rote Bete müssen nur noch geerntet werden. Gießen müssen wir weder hier noch anderswo nicht mehr großartig – das erledigt die Natur bestens.
Darum konzentrieren wir uns jetzt auf intensive Arbeitseinsätze an unseren freien Tagen. Das war in dieser Woche am Montag der Fall. So gesehen gestaltete sich unser Tun im Garten (aber das ist wohl nur logisch) eher destruktiv. Wir schnitten die Gelenkblume (Physostegia virginiana) auf dem Blumenbeet zurück und stachen gleich ein wenig von der sich doch recht stark ausbreitenden Staude ab. Da wir dann aber doch nicht so rigoros sind und die armen Pflänzchen direkt wegwerfen, verfrachteten wir die von uns nicht mehr benötigten Pflanzenteile in einen Blumenkasten – entweder haben die Schwiegereltern des Strauchdiebes daran Interesse – oder wir verschenken sie an einen anderen Kleingärtner.
Nicht anders erging es dem Muskatellersalbei (Salvia sclarea). Abgeblüht war er längst, Zeit zum Samen verstreuen hatte er und auch wir selbst haben genügend gereifte Samenkapseln aufgesammelt damit uns diese schöne Pflanze in den nächsten Jahren mit ihrer langen und äußerst attraktiven Blüte erfreut.
Aber etwas Konstruktives konnten wir doch noch schaffen. Wir haben zum Beispiel erfolgreich Stecklinge von unserem Schnitt an den Schwarzen Johannisbeeren anwurzeln lassen und diese am Montag in eine Topfpalette umgesiedelt. Da sollen sie den Winter über schön weiter Wurzeln schlagen um im nächsten Frühjahr ihren endgültigen Platz in unserem Garten zu finden. Außerdem haben wir das ehemalige Kartoffelbeet aufbereitet und mit Wintersteckzwiebeln zumindest zur Hälfte neu bepflanzt. Wir hoffen, da im Juni 2016 schöne neue Zwiebeln ernten zu können. Von 2014 auf 2015 ist uns das sehr gut gelungen.
Der Schock traf den Strauchdieb dann am Mittwoch: In der Nacht gab es tatsächlich den ersten Bodenfrost! Die Dahlie (Dahlia) auf dem Blumenbeet am Eingang hatte es genauso erwischt wie ihre Verwandte auf dem Pergolabeet und die meisten der Giftbeeren (Nicandra physalodes). Auch unsere Buschbohnen hatten einen kleinen Knacks abbekommen.
Die Situation sollte am Donnerstag nicht besser werden – eher im Gegenteil. Auch in dieser Nacht gab es wieder Bodenfrost. Wären unsere Dahlien tags zuvor vielleicht mit einem kleinen Rückschnitt nochmal klar gekommen, war an diesem Tag endgültig jede Hoffnung dahin. Da half nur noch abräumen und ausgraben. Die Frostschäden waren auch andernorts nicht zu übersehen. So hatte es unsere Zinnien (Zinnia), die Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) und die Wunderblume (Mirabilis jalapa) erwischt. Fast noch schlimmer war allerdings, dass der Frost selbst vor den im Zelt doch eigentlich recht geschützt stehenden Tomaten, Chili und Paprika nicht halt gemacht hat. Von den beiden erstgenannten hatten wir ja zumindest bereits eine recht üppige Ernte einfahren können – der Gemüsepaprika macht aber gerade jetzt erst Anstalten, sich rötlich zu verfärben. Wir haben ihn vorerst stehen lassen – mal schauen was da noch passiert.
Von Donnerstag auf Freitag hatten wir dann die vorerst letzte Frostnacht. Diese sorgte dann auch bei der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) für ein sehr frühes Ende. Am Wochenende begannen wir dann die Auf- bzw. Abräumarbeiten genau an dieser Stelle – übrigens bei schönstem Sonnenschein im T-Shirt.
Nachdem die üppig gewuchernde Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) entfernt war und wir gleich die kleinen unreifen Samenkapseln für Falsche Kapern abgenommen hatten, konnten wir endlich etwas konstruktives machen: Wir bereiteten das Kompostbeet für das nächste Frühjahr vor. Wie immer (wenn möglich) pflanzten wir Tulpen– und Narzissenzwiebeln in Töpfen ins Beet. So können wir – wenn die Frühblüher dann je nach Blütezeit durch sind, direkt die einzelnen Pflänzchen in ihren Töpfen aus dem Beet nehmen. Wir stellen sie dann einfach hinter den Schuppen und geben ihnen die Zeit, einzuziehen.
Wetterdaten für die 40. Kalenderwoche
(28.09.2015 bis 04.10.2015)Außentemperaturen