In dieser Woche hatten wir plötzlich wieder so einiges zu tun. Das liegt einerseits an der beginnenden Beeren-Ernte, andererseits an einem Projekt, dass uns schon seit einigen Tagen im Kopf herumschwirrte: Wir haben auf unserem Weg einen recht prominent gelegenen Kleingarten, der seit diesem Jahr keinen Pächter mehr hat. Entsprechend erobert sich die Natur in der Zwischenzeit das kleine Refugium wieder zurück.
Eine der Pflichten des im Verein organisierten Kleingärtners besteht darin, gemeinnützige Arbeitsstunden zu verrichten. Das passiert bei uns meist im Rahmen von geplanten Einsätzen, im Jahr sind so bisher zwei Stunden pro Pächter abzuleisten. Uns gelang das in der Vergangenheit recht gut auch wenn die Arbeitseinsätze teils nicht ganz so durchdacht geplant waren.
In diesem Jahr fanden wir bisher noch keinen Termin der es uns erlaubte, teilzunehmen. Wir beschlossen also uns die Erlaubnis einzuholen, anfänglich erwähnten Garten außerhalb der geplanten Einsätze auf Vordermann zu bringen. Diese hatten wir am Dienstag zusammen mit dem Schlüssel der ehemaligen Pächter beisammen.
So konnten wir uns am Montag noch schnell um die anstehenden Arbeiten im eigenen Garten kümmern ehe wir dann Dienstag und Mittwoch in unserem “Patengarten” zubrachten. Wir fühlten uns ein wenig an unsere Anfänge im eigenen Refugium erinnert als wir voller Tatendrang unsere Arbeit begannen.
Während die Strauchdiebin sich am Dienstag der Entfernung des Unkrautes auf dem Weg widmete, räumte der Strauchdieb auf dem, was einstig einmal Beete waren, auf. Hernach nahmen wir den Rasenmäher der Vorbesitzer unter die Lupe. Das Messer wurde geschärft und der eigentlich für den kleinen Mäher viel zu hohe Rasen zumindest erstmal ein wenig gestutzt. Den Feinschliff gab es dann bei einer zweiten Mahd. Nach 2,5 Stunden beschlossen wir, es für den Dienstag gut sein zu lassen.
Am Mittwoch ging es dann frohen Mutes und mit der Gewissheit weiter, heute bereits die groben Arbeiten abschließen zu können. Die Strauchdiebin widmete sich den Blumenbeeten, der Strauchdieb neuerlich dem Rasen. Den Rasenschnitt verteilten wir als “Mulchschicht” auf einem Stück Beet, den restlichen Grünschnitt breiteten wir im hinteren Teil des Gartens zum Abtrocknen aus. Auch hier ging die Arbeit gut voran und nach weiteren 2,5 Stunden hatten wir den Garten in einen Zustand gebracht, der durchaus als aufgeräumt bezeichnet werden konnte.
Donnerstag hatte der Strauchdieb dann Spätschicht – wieder bei bestem Gartenwetter. So reichte die Zeit also gerade mal dafür, im Patengarten die Grünabfälle in den Schuppen umzulagern. Für Freitag waren Regenschauer und Gewitter angesagt.
Genau so kam es dann auch und wir suchten unseren Garten erst am Samstag wieder auf. Der Plan für dieses Wochenende bestand darin, unserem Poolfilter an der Laube einen kleinen Unterstand zu bauen. Die groben Überlegungen hatten wir schon ein Weilchen im Kopf. Wir brauchten also nur eine Bestandsaufnahme der im Garten noch vorhandenen Materialien durchführen. Zumindest genug Holzbalken für ein Grundgerüst waren vorhanden.
Die Einkaufsliste bestand also aus den Profilbrettern welche wir schon für unsere Fuhrwagen-Restauration benutzt haben und einer Holzlasur für den Anstrich. Die Profilbretter ließen wir uns gleich im Baumarkt auf die entsprechenden Längen zusägen. Die Holzbalken brachten wir im Garten auf die entsprechenden Längen und bauten das Grundgerüst zusammen. Das lästige Streichen der Einzelteile war die letzte Arbeit an diesem Tag.
Der Sonntag bestand dann – ganz im Sinne der Gartenordnung – großteilig aus Erholung und Stillbeschäftigung. Wir schossen ein paar Bilder, nahmen die monatliche Gartenrunde auf Video auf und ernteten unsere Möhren. Bei letzterer Arbeit waren wir am Ende doch recht enttäuscht. Zwei Möhren hatten wir zum Kosten schon eher mal aus dem Beet gezogen. Diese Exemplare waren beide sehr ansehnlich geraten.
Ganz im Gegensatz zum Großteil der Karotten, die wir nun im Hochbeet ernteten. Viele sind ziemlich klein geblieben, andere sehr krumm gewachsen. Woran das liegt, können wir nur vermuten. Entweder ist der Boden in unserem Hochbeet zu schnell abgesackt und hat sich dadurch in den etwas tieferen Schichten zu stark verdichtet. Oder aber war die Humus-Erde, die die obere Schicht bildete zu stark aufgedüngt. Das mögen Möhren bekanntlich auch nicht.
Wir geben jetzt aber nicht gleich den Anbau des leckeren Wurzelgemüses gänzlich auf. Vielmehr werden wir nächstes Jahr mehr Sand unter die Erde mischen um den Boden durchlässiger und nährstoffärmer zu machen.
Ebenfalls enttäuschend ist die diesjährige Kirsch-Ernte. Die ist genau genommen nicht mal vorhanden. Erst später Frost, dann Unwetter und viel Regen. 2017 ist definitiv kein Sauerkirsch-Jahr. Wir überlassen die paar Früchte den Vögeln.
Beenden wollen wir den Wochenrückblick aber wieder positiv. Unsere selbst vorgezogenen Kohlrabis werden langsam erntereif. Einige Knollen sind zwar durch den Wetterwechsel von heiß auf kalt und regnerisch gerissen – aber das ist nur ein kleiner optischer Makel. Das restliche Gemüse entwickelt sich ebenso gut. Die Tomaten haben reichlich Früchte angesetzt. Der Paprika hat die Unwetterschäden an den Blättern ganz gut verkraftet und erfreut und mit stetig wachsenden Früchten. Die Roten Bete stehen ebenfalls wie eine “1” und bilden dicke runde oder zylindrisch lange Knollen – je nach Sorte.
Ernte
960g Himbeeren
2860g Stachelbeeren
980g Möhren
670g Eiszapfen
Wetterdaten für die 27. Kalenderwoche
(03.07.2017 bis 09.07.2017)Außentemperaturen