Letzten Sonntag war es mal wieder soweit. Das Ende der Sommerzeit und damit die Umstellung der Uhren stand an. Ab dem 29. Oktober gilt nun bis zum letzten Sonntag im März wieder die Winterzeit, auch Normalzeit genannt. Diese Zeitumstellung sorgt alljährlich für mehr oder weniger Kontroversen über deren Sinnhaftigkeit.

Erstmals wurde in Deutschland 1916 eine Sommerzeit eingeführt. Diese Regelung hielt allerdings nur drei Jahre. 1919, zu Beginn der Weimarer Republik wurde die Sommerzeit vorerst wieder außer Kraft gesetzt. Erst zu Kriegsbeginn im 2. Weltkrieg führte man sie wieder ein. Eine Stunde mehr Tageslicht bedeutete auch eine Stunde mehr Arbeitszeit – ein nicht unbedeutender Aspekt in der damaligen Rüstungsindustrie. 1950 setzte man vorerst die Uhrenumstellung aus. 30 Jahre kamen wir ganz ohne Sommer- und Winterzeit aus. Doch ab 1980 galt es plötzlich wieder: Die Uhren wurden Ende März und Ende Oktober umgestellt. Sowohl in der DDR wie auch in der BRD. Während man auf der einen Seite die erhöhte Produktivität der sozialistischen Betriebe propagierte, erhoffte man sich im westlichen Teil Deutschlands vor allem eine Energieeinsparung durch bessere Nutzung des Tageslichtes.

Dummerweise klappte es offensichtlich mit keiner dieser Thesen. In der DDR sparte man während der Sommerzeit 1980 zwar tatsächlich 100 kWh Strom – allerdings wurde die Energiebilanz an anderer Stelle wieder ausgeglichen. Die längeren Sommerabende nutzten die Bürger einfach für Ausflüge ins Grüne. So verbrauchten sie weit mehr Benzin als in den Jahren zuvor.

2005 hat auch die Bundesregierung zugegeben, dass durch das Umstellen der Uhr keineswegs Energie eingespart wird. „Im Hinblick auf den Energieverbrauch bietet die Sommerzeit keine Vorteile“ hieß es in einer offiziellen Erklärung. Weiterhin würde die Einsparung an Strom für Beleuchtung „insbesondere bei vermehrtem Einsatz effizienter Beleuchtungssysteme, durch den Mehrverbrauch an Heizenergie durch Vorverlegung der Hauptheizzeit überkompensiert“.

Ist die Sommerzeit also mittlerweile überholt? Vielleicht. Wir Strauchdiebe mögen die langen, hellen Sommerabende allerdings sehr. So haben wir nach der Arbeit noch genug Zeit, im Garten zu arbeiten oder auch einfach zu entspannen. Mit der Umstellung auf die Normalzeit hat das nun definitiv wieder ein Ende. Es lohnt sich nicht mehr, nach der Arbeit noch den Garten aufzusuchen. Gut, so richtig viel zu tun gibt es ohnehin nicht mehr. Aber der kleine Ausgleich wird uns trotzdem fehlen.

Für den Anfang der Woche spielte das allerdings nur eine untergeordnete Rolle – wir hatten Montag und Dienstag frei. In genau dieser Nacht kam es zu den ersten Bodenfrösten. Das konnten wir an unserer Dahlie auf dem Blumenbeet dann am Dienstag auch ganz gut sehen. Sie war zwar nicht so in Mitleidenschaft gezogen worden wie in der exakt selben Kalenderwoche im letzten Jahr, wir entschieden uns aber trotzdem dazu sie auszugraben und für die Überwinterung bereit zu machen.Wo wir gerade beim Thema Winterschutz waren, haben wir auch gleich den Sommerflieder, die Hortensie und die Bartblume entsprechend präpariert.

Daheim haben wir dann noch eine Amaryllis-Zwiebel (die sicherlich auch wieder ein Ritterstern ist) in Erde gesetzt. Wenn wir schon im Garten nichts weiter machen können, werden wir uns hoffentlich so um Weihnachten herum an einer schönen Blüte dieser Zierpflanze erfreuen können.

Den einzig weiteren Besuch statteten wir unserem Garten dann am Samstag ab. Wir wollten gern noch einige Rote Bete ernten, um sie zu einem leckeren Borschtsch zu verarbeiten. Auch so kann man sich die Zeit ohne irgendwelche Arbeiten in unserem grünen Refugium vertreiben.

Ritterstern (Hippeastrum)

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Schnelle Erfolge in der dunklen Jahreszeit: Pflanzt man die Zwiebeln des Rittersterns Anfang November in Erde, kann man um Weihnachten herum mit einer Blüte rechnen. Wir sind gespannt.

Wetterdaten für die 45. Kalenderwoche

(06.11.2017 bis 12.11.2017)
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