Das gab es bei uns noch nie! Erst letztes Jahr fuhren wir im Sommerurlaub nach Quedlinburg – schon in diesem Jahr haben wir unsere „Ferien“ wieder in der schönen Harzstadt verbracht.

Der Gründe gab es viele: Die Eltern der Strauchdiebin wollten 2016 das erste Mal seit vielen Jahren wieder mal wegfahren, wir hielten eine „Guided Tour“ wie man neudeutsch sagt da natürlich für sinnvoll und schlugen einen gemeinsamen Urlaub vor. Außerdem hatten wir im letzten Jahr noch lange nicht alles sehen können, was wir eigentlich anschauen wollten. Nicht zuletzt ist der Harz und eben die Gegend um Quedlinburg, Wernigerode und Halberstadt natürlich absolut fantastisch.

Unser Plan war, die Eltern zu den schönsten und interessantesten Orten zu führen, die wir im letzten Jahr entdeckt haben. Dazu zählte aus gärtnerischer Sicht die Roseburg bei Ballenstedt, die Teufelsmauer bei Weddersleben, der Abteigarten und das Schloss Quedlinburg. Darüber haben wir im Vorjahr schon berichtet.

Natürlich wollten wir auch neue Orte entdecken. So statteten wir zum Beispiel dem Residenzschloss Ballenstedt einen Besuch ab. Nach eigenen Angaben gilt es als schönstes Schloss Sachsen-Anhalts. Uns konnte die barocke Dreiflügelanlage des Schlosses nicht so ganz überzeugen. Weitaus beeindruckter waren wir vom 29 Hektar umfassenden Schlosspark. Eine terrassierte Wasserachse, wertvolle alte Baumbestände und farbenfrohe Bepflanzungen luden uns zu einem entspannten Spaziergang ein.

Der Landschaftspark Spiegelsberge in Halberstadt hat uns auch sehr imponiert. Gerade mit dem Jagdschloss, dem Aussichtsturm Belvedere und der Eremitage kann man hier echt interessante Bauten inmitten des im englischen Stils angelegten Parks bewundern.

Vom Tiergarten Halberstadt, welcher ebenfalls zum Landschaftspark gehört, waren wir wenig begeistert. Schneeeule, Uhu und Bartkauz fristen ihr Dasein in viel zu kleinen Volieren, einigen anderen Tieren geht es ähnlich. Die Trampeltiere, Esel und Alpaka hingegen haben recht gelungene Gehege. Auch das Rotwild befindet sich in einer fast natürlichen Umgebung. Auch landschaftlich ist der Tiergarten in den Spiegelsbergen durchaus schön gelegen. Wir haben aber irgendwie den Eindruck, dass hier in den Jahrzehnten nach der Wende vergleichsweise wenig geschehen ist. Viele Gehege haben noch den typischen DDR-„Charme“ – viel Beton und dicke Eisengitter. Selbst bestimmt nach 1990 angelegte Areale wie ein mittlerweile überwucherter Barfußpfad oder eine praktisch nicht mehr vorhandene Insektenwiese zeugen nicht gerade von größtem Engagement.

Weitaus liebevoller gestaltet kommt da schon der 8 Hektar große Wildpark im Christianental, einem Seitental des Mühlentales im Stadtgebiet von Wernigerode daher. Hier leben heimische Greifvögel in riesigen Netzgittervolieren, ein anderes Großgehege beherbergt Rot-, Dam- und Muffelwild. Auch Eulen, Wildkatzen, Waschbären und Marder leben in durchaus geräumigen Arealen, die teilweise mit witzigen Details gestaltet wurden. So besteht der Hintergrund in der Singvogel-Voliere beispielsweise aus einer angedeuteten Hauswand mit zwei Fenstern. Hinter einem der Fenster sitzt eine Katze und beobachtet das rege Treiben der Vögel.

Alles in allem ein schöner Urlaub in einer grandiosen Gegend. Mit dem Wetter hatten wir im Harz mehr Glück, als in der Heimat. Während dort recht viel Regen zu den eher kühlen Temperaturen kam, hatten wir nur an einem Tag ein wenig Nieselregen während unserer Ausflüge. Aber so richtig sommerlich war das Wetter in und um Quedlinburg nun auch nicht. Bestes Beispiel war unser Besuch in Pullman City, einem Westerndorf bei Hasselfelde. Letztes Jahr verbrachten wir dort den heißesten Tag des Jahres bei 36°C – 2016 war es ganze 20°C kälter. Langärmlich und -hosig genossen wir bei gerade mal 16°C die kleine Zeitreise.

Am Sonntag ging es dann bei Regen wieder zurück in die ebenfalls sehr schöne Oberlausitz. Wir waren natürlich sehr gespannt, was sich im Garten so getan hatte. Letztes Jahr war in unserer Abwesenheit ja wachstums-technisch so einiges nahezu explodiert. Dieses Jahr hielt sich das ein wenig in Grenzen – dem Wetter sei „Dank“. Viel gießen mussten die Eltern des Strauchdiebes ob des teils ergiebigen Regens nicht.

Wir starteten Sonntag noch eine große Beerenernte:

560g Himbeeren,
1090g Schwarze Johannisbeeren,
1500g Stachelbeeren (letzte Ernte),
1325g Heidelbeeren.

Wetterdaten für die 28. Kalenderwoche

(11.07.2016 bis 17.07.2016)
Außentemperaturen
Tiefsttemperatur
Hösttemperatur
Tagesdurchschnitt
Bodentemperatur

Related Posts

Diesen Beitrag kommentieren