Die Tage werden kürzer und dank schlechtem Wetter dunkler, die Nächte kälter und die Arbeiten im Garten nehmen ab. Könnten wir uns da nicht eigentlich freuen, jetzt mal ein wenig Ruhe zu haben und von den (eingekochten oder eingefrorenen) Früchten unseres arbeitsreichen Gartenjahres zehren? Nein. Irgenwie ist das nicht unser Ding. Wenn es nach den Strauchdieben ginge, könnte das Jahr im März beginnen und mit dem Oktober Enden. Wahrscheinlich wäre ein ausgedehnter Winterschlaf die für uns ideale Lösung. Das funktioniert so nur leider nicht.
Also verbringen wir diese Woche zum Beispiel mit den letzten Rückschnitten und dem Abräumen auf unseren Staudenbeeten. Dazu gehörten die Glattblatt-Astern auf Pergola- und Weinbeet, eine tapfere Sonnenblume auf dem Rondell und die Giftbeere auf dem Blumenbeet. Von letzterer Pflanze haben wir natürlich wieder Samen fürs nächste Jahr gesammelt.
Was das Sammeln von Samen angeht lohnt immer mal ein Blick über den Gartenzaun der Nachbarn. Auf diese Weise konnten wir einige Samen von Prunkwinden und einer kleinblütigen Malve sammeln. Letztere säten wir gleich mal in Töpfe. Wir wissen weder ob es sich um Kalt- oder Warmkeimer, Licht- oder Dunkelkeimer, Einjährige, Zweijährige oder beständige Pflanzen handelt. Dementsprechend sind wir sehr gespannt ob die Samen aufgehen.
Am Samstag konnten wir dann noch die vorletzte Ernte des Jahres einfahren: 580g Kohlrabi (verteilt auf vier Knollen) wollten auf dem Hochbeet geerntet werden. Die Pflanzen wuchsen seit geraumer Zeit auch unter dem Frühbeetaufsatz nicht weiter. Es hatte also keinen Sinn die kleinen grünen Knollen länger stehen zu lassen.
Apropos “stehen lassen”: Die neue Bank an unserer Feuerstelle wollten wir nicht weiter der Witterung aussetzen und verbrachten sie unter unsere Veranda. Dort kann sie – geschützt vor Schnee und Eis – bis zum Frühling erstmal verbleiben. Für einen noch besseren Winterschutz haben wir eine Auto-Vollgarage gekauft. Also im Grunde nichts anderes als eine wetterbeständige Plane. Damit wollen wir unsere Gartenmöbel geschützt über den Winter bringen.
Kleine Geschichte noch am Rande: Seit einiger Zeit konnten wir an den Aushängen unseres Kleingartenvereins vernehmen, dass man jemanden gefunden hätte der in den Gärten kostenlos Bäume fällen würde. Damit wollte man die Pächter wohl nochmals animieren, die mit der Rahmenkleingartenverordnung unkonformen Bepflanzungen aus der Anlage zu verbannen.
Das Angebot hätte uns für die Fällung der großen Thuja vor knapp zwei Monaten durchaus gefallen können. Einzig das geplante Zeitfenster (‘irgendwann zwischen Oktober und Anfang nächsten Jahres’) war uns zu schwammig. So sägten wir den Lebensbaum halt selbst ab.
Nun stellten die Eltern des Strauchdiebes den emsigen Baumfäller Ende der Woche auf frischer Tat und fragten direkt nach, ob er denn unsere Abschnitte ebenfalls mitnehmen würde – die Arbeit des Fällen hätten wir schon erledigt. Die darauf gegebene Antwort erstaunte uns ein wenig. So nimmt der gute Mann zwar die reinen Stämme entgegen, auf die Mitnahme all der anfallenden Äste, Zweige und so weiter verzichtet er hingegen. Die könne man doch zum Hexenfeuer bringen.
Nun ist das Angebot des Vorstandes natürlich trotzdem lobenswert und am Ende stand halt nur ‘Kostenlose Baumfällung‘ auf dem Zettel. Aber mal ehrlich. Das reine Fällen und Entästen unserer Thuja hat – wenn überhaupt – eine halbe Stunde in Anspruch genommen. Noch dazu war das eher spannend (fällt der Baum in die richtige Richtung?) als anstrengend. Den Stamm nutzen wir lieber selbst als Brennholz und auf dem restlichen Baumschnitt währen wir ohnehin sitzen geblieben. Daher grämen wir uns jedenfalls nicht, dass wir selbst Hand angelegt und nicht auf den Baumfäller gewartet haben.
Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)
Wetterdaten für die 45. Kalenderwoche
(06.11.2017 bis 12.11.2017)Außentemperaturen