Unsere Hoffnung auf einen schönen Oktober sollte sich in dieser Woche noch nicht erfüllen. Eigentlich war das direkte Gegenteil der Fall. Das lag vor allem an Sturmtief “Xavier”, welches am Donnerstag über Deutschland zog. Aber der Reihe nach…

Am Montag beschäftigten wir uns bei durchaus gängigem Wetter noch einmal mit unserem neuen Poolbeet. Wir brachten – nicht zuletzt der Optik wegen – drei Säcke Rindenmulch auf dem Beet aus. Allgemein sagt man ja, dass eine derartige Mulchschicht für Staudenbeete eher ungeeignet wäre. Das läge daran, dass Rindenmulch dem Boden Stickstoff entziehe und ihn mit Cadmium anreichere.

Die Diskussionen um das krebserregende Schwermetall in Rindenmulch entfachte ein Bericht von Ökotest im Jahr 2012. Zwei Jahre später wurden die erlaubten Mindestmengen weiter gesenkt, 2017 ließt man nichts mehr über diese Problematik. Wir ignorieren sie daher auch. Den entzogenen Stickstoff kann man recht einfach über die Untermischung von Hornspänen zurückführen. Auf unseren gemulchten Beeten jedenfalls haben wir bisher keinerlei Probleme gehabt.

Viel mehr freuen wir uns über die Vorteile, die der Rindenmulch definitiv bringt. Es laufen weit weniger Beikräuter auf, der Boden trocknet nicht so schnell aus und Nacktschnecken mögen diesen Untergrund offensichtlich nicht so gern. Außerdem fördert er auf Dauer gar die Qualität des Bodens. Unter der Mulchschicht siedeln sich mit der Zeit nämlich allerlei nützliche Mikroorganismen und Kleinstlebewesen an. Nicht zuletzt dient der Mulch nach zwei bis drei Jahren als Dünger. Er ist dann verrottet und geht als Humus in den Boden über.

Neben dem Poolbeet galt unsere Aufmerksamkeit am Montag noch dem Acker. Dort mussten die Physalis nochmals an einen anderen Ort weichen. Wir brauchten den Platz für unsere Wintersteckzwiebeln. Die sollen spätestens Anfang Oktober in die Erde – wir mussten uns also wirklich sputen. 

Den Rest der Woche konnte man dann tatsächlich vergessen. Recht unangenehme Temperaturen begleitet von Wind und viel Regen bauschten sich bis Donnerstag zum bereits erwähnten Sturmtief “Xavier” auf. Dieses Tiefdruckgebiet mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 113 Stundenkilometern brachte einmal mehr diverse Bäume zum Umstürzen, sieben Menschen verloren ihr Leben und der Bahnverkehr im Norden Deutschlands war teils für Tage lahmgelegt. 

Wir waren, nachdem uns “Paul” im Juni das Verandadach mit großen Hagelkörnern durchlöchert hatte, entsprechend besorgt. Über uns wütete “Xavier” aber zum Glück vergleichsweise harmlos. Eine kurze Gartenbeschau am Freitag (es war noch immer ungemütlich) erbrachte nur zwei Schäden. Ärgerlich aber absehbar hatte der Sturm unseren Frühbeet-Aufsatz vom Hochbeet geweht. Wir fanden ihn in vielen Einzelteilen ziemlich ramponiert auf der Wiese. Den zweiten Schaden nahm unsere Sonnenblume auf dem Rondell – auch sie konnte dem Sturm nicht standhalten. 

Am Sonntag wurde das Wetter dann für soweit akzeptabel befunden, dass wir uns zu einem kleinen Einsatz in den Garten aufmachten. Natürlich galt es, die kleinen Sturmschäden zu richten. Unsere Sonnenblume “schienten” wir am abgeknickten Teil des Stängels. Wir hoffen mal das dieses Exemplar ähnlich viel Durchhaltevermögen wie jene auf dem Blumenbeet hat. Sie heilte einen frühen Umknickser nach einigen Monaten komplett selbst und stand in voller Blüte wie eine Eins.

Der Strauchdieb versuchte sich am Wiederaufbau des Frühbeet-Aufsatz. Wir hatten uns Ende März zu Testzwecken für ein vergleichsweise preiswertes Modell entschieden. Seinen Zweck erfüllte es zur vollen Zufriedenheit, das ist gar keine Frage. Allerdings war trotzdem recht bald klar, das der labberigen Konstruktion nicht das ewige Leben beschieden ist. Es braucht noch nicht einmal einen Sturm um den aus Alu und Kunststoff zusammengesetzten Aufsatz aus den Angeln zu heben. Die zur Befestigung mitgelieferten (Zelt-)Heringe sind einfach nur ein Witz und halten rein gar nichts.

Das unser Frühbeet dem Sturmtief “Xavier” nicht standhielt, ist somit logisch. Der Wiederaufbau funktionierte recht zäh. Die Aluminium-Teile waren verbogen, das ganze Gerüst außer Form. Nach einigem Friemeln beschloss der Strauchdieb, das Frühbeet nur halbherzig zusammengebaut wieder auf das Hochbeet zu setzen. Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass dieses Teil im nächsten Jahr wieder Verwendung findet.

Wo wir aber schon beim Frühbeet sind: Unter ihm wachsen Radieschen und drei Kohlrabis. Während sich Letztere super entwickeln und man tatsächlich noch auf eine kleine Ernte hoffen kann, sind die Radieschen einfach nur geschossen und haben keine Knöllchen gebildet. Sicherlich haben wir mit Saxa 2 eine schlechte Sortenwahl getroffen. Dieser sehr frühen Art war es bestimmt unter dem Aufsatz (noch) zu warm. Nichts desto trotz haben wir, nachdem wir den nicht erwähnenswerten Teil der Radieschen geerntet und den Rest auf dem Kompost entsorgt hatten, gleich noch einmal nachgesät. Tendenziell wird es schließlich eher kälter…

Genau aus diesem Grund beschlossen wir dann noch, das mittlerweile leergeräumte “Filterhäuschen” zu einem Igelquartier umzurüsten. In dem Holzverschlag der normalerweise unseren Poolfilter beherbergt ist mehr als genug Platz. Außerdem hatten wir durch das Fällen eines Lebensbaumes und durch allerlei laubabwerfende Sträucher ohnehin genug Füllmaterial, welches Igeln behagen sollte. Kurz entschlossen schnitten wir einiges an Reisig klein und packten es zusammen mit Laub in die Holzbox. Einen Eingang besitzt das Häuschen da, wo normalerweise die Schläuche für den Pool herausführen. Wir sind mal gespannt ob ein kleiner stacheliger Freund unser Angebot annimmt.

Ernte

Tomaten:
116g Berner Rose
70g Cindel
30g Orange Favourite
22g Ananas

875g Paprika
1326g Hokkaido
3,2kg Rote Bete

Poolfilter-Unterstand

Bild 19 von 19

Wir bestückten das Igelquartier mit kleinen Zweigen unseres gefällten Lebensbaumes und Laub. Vielleicht findet das ja einer der stacheligen gesellen toll.

Wetterdaten für die 40. Kalenderwoche

(02.10.2017 bis 08.10.2017)
Außentemperaturen
Tiefsttemperatur
Hösttemperatur
Tagesdurchschnitt
Bodentemperatur

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